Futterkosten steigen weiter
Die Preiserhöhung bei Futtermitteln ist unheimlich, oder? Was soll man tun, worauf verzichten? Alles, was die „Effizienz“ von Grundfutter steigert, d. h. mehr Milchmenge (kg ECM) aus wirtschaftseigenem Futter erzeugt, ist jetzt von Vorteil. Vor allem, wenn die Kühe mehr Trockenmasse aufnehmen, weil die Silage besser riecht und schmeckt.
Der Natur unter die Arme greifen
Die meisten Pflanzen silieren auch ohne Silierzusatz. In vielen Berichten von erfolgreichen Milchviehbetrieben wurde aber nachgewiesen, dass die Futteraufnahme, die Milchleistung pro Tier/Tag sowie die Gesundheit und die Milchqualität durch den Einsatz von Siliermitteln begünstigt werden. Dies ist nur möglich durch den Erhalt von Eiweiß und anderen Nährstoffen, der aus der Reduzierung von TM-Verlusten im Silierprozess entsteht. Daher ist der Einsatz von Siliermitteln von entscheidender Bedeutung. Er verbessert die Proteinkonservierung, schränkt das Wachstum von Fäulnisbakterien ein und die TM bleibt erhalten.
Die Kennzahl
„Futtereffizienz“ wird ermittelt, indem man den Herdendurchschnitt Energie korrigierte Milch (kg ECM/Tag) durch die aufgenommene TM/Kuh/Tag teilt. Der Zielkorridor liegt zwischen 1,4 und 1,6. Gibt eine Herde z. B. statt 28 Liter ECM im Schnitt 29 Liter und frisst nach wie vor 20 kg TM, dann steigt die Futtereffizienz von 1,4 auf 1,45.
Aber wie viel „Effizienz“ bringt ein Siliermittel?
In Versuchen wurde gezeigt, dass die Futteraufnahme sich bei behandelter Silage um 0,5 kg TM/Tag erhöht und gleichzeitig bis zu 1 l Milch je Kuh/Tag mehr produziert werden konnte. All diese Gewinne entstanden im Wesentlichen durch den Erhalt von Nährstoffen, die gute Konservierung von Rohprotein und die Erhöhung der Trockenmasseaufnahme, weil eine gut vergorene Silage besser riecht und schmeckt.
Milchqualität
Wenn man von einer höheren Milchleistung spricht, wünscht man auch eine gute Qualität. Dies zeigte sich in demselben Versuch. Die prozentualen Gehalte an Fett, Eiweiß und Laktose waren merklich erhöht. Mit gutem Grundfutter wird auch der Grundstein für einen niedrigen Zellgehalt gelegt, sofern Melk- und Stallhygiene stimmen.
Mehr Energie
Insgesamt führte der Einsatz des Siliermittels in dem abgebildeten Versuch zu einer höheren Energieaufnahme pro Tier und Tag. Für die Milchproduktion standen 7,79 MJ NEL mehr zur Verfügung. Dies entspricht einer zusätzlichen Versorgung mit 1 kg Zuckerrübenmelasse oder 1 kg MLF pro Tier/Tag im Wert von aktuell ca. 30 Cent.
Lohnt sich das?
Setzt die Kuh das Plus an Energie in 1 Liter mehr Milch um, landen zur Zeit etwa 35 Cent im Portemonnaie, bei höheren Inhaltsstoffen sicher auch 1 Cent mehr. Abzüglich der Kosten von ca. 4,5 Cent für das Siliermittel (1,20 € je t FM bei 35 kg Silage pro Kuh und Tag) und 12 Cent für die zusätzlich gefressenen 1,5 kg Silage bleibt ein Netto-Ertrag von 18,5 Cent je Tier und Tag. Aufsummiert auf einen Monat macht das 5,55 €, bei 305 Laktationstagen sind das immerhin gut 56 € je Kuh und Jahr, mal 100 Kühe schwupps sind 5600 € im Sack. Gute Grundfutterqualität ist außerdem eine wesentliche Grundlage für die Tiergesundheit. Das Geld für das Siliermittel ist auf jeden Fall prima angelegt.
Das teuerste Futter ist …
Gehen wir einen Schritt zurück und reden nicht nur von dem Futter, das im Trog landet. Das teuerste Futter ist das, welches den Siloplatz direkt in Richtung Misthaufen verlässt, weil es vergammelt aussortiert wird. Macht auch noch Arbeit und kostet Nerven.
Wer rechtzeitig plant und sich früh entscheidet, bekommt bessere Konditionen. Fragen Sie nach!