Die Sterberate bei Kälbern in Deutschland liegt bei 7 – 10 %, etwa die Hälfte davon kann auf Durchfallerkrankungen zurückgeführt werden. Jedoch ist die Gesamtzahl von Erkrankungen mit Durchfall in den Kälberställen weitaus größer. Auch wenn glücklicherweise viele Kälber überleben, kostet das nicht nur Zeit, Geld und Nerven: Die ersten 50 Lebenstage sind besonders wichtig, denn hier teilen und vermehren sich unter anderem die Euterzellen. Fehlt Energie für diese Zellteilung, weil die Energieaufnahme durch die Krankheit gestört wird, entstehen weniger milchproduzierende Zellen. Das bedeutet am Ende weniger Milchleistung, denn diese Zellteilung kann später nicht mehr nachgeholt werden. Nach dieser Zeit wachsen die Zellen zwar noch in ihrer Größe, aber sie vermehren sich nicht mehr.
Früherkennung
Je eher also eine solche Erkrankung erkannt wird, desto früher kann reagiert und der Schaden minimiert werden: Sinkende Sterberaten und leistungsfähige Kühe sind der Lohn für die besondere Aufmerksamkeit für die Kleinsten.
Das A und O ist dabei die regelmäßige und gewissenhafte Kontrolle: Wer seine Kälber kennt, der sieht sofort, wenn sie sich ungewöhnlich verhalten. Dabei sind oft schon die kleinsten Änderungen ein erstes Anzeichen für eine drohende Infektion. Zum Beispiel seitliches Liegen oder verminderte Aktivität.
Eindeutige Anzeichen
Bleiben die kleinen Anzeichen unbemerkt, kommen schwerere Symptome: Fieber, ein verminderter Saugreflex, eingefallene Augen und Durchfall.
Durch letzteren dehydriert das Kalb extrem schnell. Gewichtsverluste von 10 – 20 % sind möglich. Ob es schon so weit gekommen ist, kann leicht festgestellt werden: Beim Hochziehen der Haut am Hals bildet sich eine Falte, die sich schnell wieder von alleine glattziehen sollte. Passiert dies nicht, muss unbedingt Flüssigkeit aufgefüllt werden. In besonders schlimmen Fällen hilft dann nur noch eine Infusion.
Wichtig zu beachten: Werden Kälber ad libitum mit Milch oder Austauscher gefüttert, ist der Kot generell etwas flüssiger.
Problem erkannt – Problem gelöst
Ursachenforschung ist das A und O – nur so kann passend behandelt und der Auslöser ausgeschaltet werden. Ist die Kotkonsistenz „puddingartig“, liegt in den meisten Fällen ein fütterungsbedingter Fehler vor:
- falsche Tränketemperatur
- falsche MAT-Konzentration
- Stress und zu hastiges Saufen
- mindere Wasserqualität
Sind diese Parameter alle in Ordnung, so können folgende Krankheitserreger schuld sein:
- Bakterien: z. B. Clostridien, E. coli und Salmonellen
- Rota-Corona Viren
- Kryptosporidien
Hier ist nun das Hygienemanagement gefragt: Peinliche Sauberkeit im Tränkemanagement und Desinfektion mit passenden Produkten ist unumgänglich. Wer bei den ersten Anzeichen von Durchfall handelt und mögliche Quellen beseitigt, der kann seine Verluste deutlich senken und erfreut sich schlussendlich an munteren Kälbern, die zu leistungsbereiten Kühen heranwachsen.
In unserem Sortiment finden Sie einige kleine Helferlein, die Ihnen und Ihren Kälbern die entscheidende Zeit erleichtern können.