Vorher nicht zu fett – nachher nicht zu dünn
Kühe, die nach der Kalbung zu viel Gewicht verlieren (BCS: mehr als 1 Note abfallen) und heftig Körperfettreserven abbauen, haben ein höheres Risiko, krank zu werden. Das Immunsystem ist schwach, Klauen- und Euterprobleme nehmen zu. Das passiert oft schleichend und fällt erst auf, wenn äußerliche Symptome oder ein Abfall der Milchleistung sichtbar werden. Vorbeuge zahlt sich aus, zumal jede Einzeltierbetreuung einen Extra-Aufwand im Arbeitsalltag bedeutet.
Fit in die Laktation
Frisch abgekalbte Kühe müssen fressen. Der Entzug von Nährstoffen durch die einsetzende Milchleistung ist groß. Gleichzeitig muss das Immunsystem auf Zack sein, damit Euter und Gebärmutter „sauber“ bleiben. Auch das kostet Energie. 10 g Lebendhefe in der Transitphase (3 Wochen vor bis 3 Wochen nach dem Kalben) senken das Ketoserisiko und verbessern die Futteraufnahme nach der Kalbung. Das Energiedefizit wird kleiner, die Körperkondition (BCS) ist besser. Versuch Phileo by Lesaffre.
Stabilität bei Futterwechsel
Änderungen in der Ration sind erstens an der Tagesordnung und zweitens jedes Mal eine Herausforderung für die Pansenmikroben. Schon wenn 3 kg TM eines Futtermittels ausgetauscht werden, empfinden die Kameraden das als Störung. Der Wechsel auf einen anderen Schnitt Grassilage ist ebenfalls ein Futterwechsel, auch wenn die Menge an Grassilage unverändert bleibt. Der grundsätzliche Einsatz von Lebendhefe bewirkt ein Angleichen der Population im Pansen, die Herde rückt verdauungstechnisch näher zusammen. Die Ration wird von allen Tieren besser umgesetzt, egal wie ihr individueller Mikrokosmos vor dem Einsatz der Lebendhefe ausgesehen hat.
Langfristiger Einsatz zahlt sich aus
Eine Langzeitstudie mit 5 g Actisaf Lebendhefe je Tier und Laktationstag über 3 Jahre mit insgesamt 2421 Kühen auf 14 Betrieben zeigte signifikant positive Effekte auf die Herdenfruchtbarkeit. Und das bei gleichzeitig moderatem Anstieg der Milchleistung. Feldversuche zeigten in verschiedenen Herden eine im Mittel gesunkene Zellzahl. Das ist gleichzusetzen mit einer leicht höheren Leistung und vor allem mehr verkaufsfähiger Milch. Die Tiere bleiben länger in der Herde, weil es weniger Abgänge aufgrund hoher Zellzahlen gibt; Stichwort Lebensleistung bzw. längere Nutzungsdauer.
Die nächste Generation
Die Zulage von Lebendhefe in der Anfütterungsphase führt sogar zu einem Anstieg der Abwehrstoffe in der Biestmilch. Der Gehalt an Immunglobulinen (IgG) im Kolostrum wird signifikant erhöht. Die Kälber erhalten mehr passiven Schutz und können sich besser entwickeln. Futterreste, die an das Jungvieh gehen, wirken positiv auf die Nachzucht, sofern die Lebendhefe, wie bei Actisaf, durch einen Mantel aus Hefezellen geschützt ist und erst im Pansen der Tiere aktiv wird. Bei zu früh wirkenden Lebendhefen wird ein Teil der Hefezellen schon auf dem Futtertisch aktiv. Die Ration wird warm, Nährstoffe gehen verloren. Nur geschützte Hefen kommen mit voller Wirkung im Pansen an.
Fleißig, fleißig!
All diese positiven Effekte durch ein paar Gramm Lebendhefe, das erscheint unglaubwürdig. In 5 g stecken jedoch 50 Milliarden (!) fleißige Hefezellen. Ein Heer von Unterstützern, das sich täglich an die Arbeit macht; unauffällig, zuverlässig und effektiv. So wie Sie sicher auch. Sauber!