Wie kommt die Milch in das Euter?

Überraschend

Damit eine Kuh Milch produziert, muss sie ein Kalb bekommen. Das klingt für uns banal, aber tatsächlich gibt es auch hier in Deutschland einige Menschen, die das nicht wissen oder sich zumindest noch nie Gedanken darum gemacht haben. Dabei läuft das ja eigentlich bei allen Säugetieren gleich – auch bei uns Menschen.

Ohne Kalb keine Milch!

Wiederkäuer als Lebensretter

Kühe, oder besser alle Wiederkäuer, können das verwerten, was für uns Menschen unverdaulich ist: Rohfaser. Sie wandeln es sogar in Lebensmittel für uns um, denn wir bekommen dadurch Milch und Fleisch. Hierzulande sind Kühe die Lieferanten. In anderen heißen und weniger fruchtbaren Ländern sind unter anderem Ziegen sehr begehrt, denn sie kommen auch mit kargem Steppengras gut zurecht. Ohne diese tierischen Lebensmittel hätten viele Völker nichts zu essen, denn in diesen Regionen wächst nicht viel. Ackerbau ist in felsigen Regionen oder am Rande von Wüsten nicht möglich. Ziegen sind dort sogar ein Zeichen von Wohlstand: wer viele Ziegen hat, der muss kein Hunger leiden. In anderen Regionen erfüllen Kamele diese Funktion.

Deutschland

Hier wird hauptsächlich Kuhmilch auf den landwirtschaftlichen Betrieben produziert. Allerdings ist die Systematik gleich: um Milch zu produzieren, muss das Tier trächtig sein. Nur dann werden die dafür nötigen Hormone ausgeschüttet. Ohne diese kommt es nicht zur Milchproduktion. Im Laufe der Zeit wurde die Zucht auf die Milchleistung ausgelegt. Daher geben unsere Kühe mehr Milch, als ein Kalb trinken kann.

Produktion

Über das Futter werden nötigen Nährstoffe aufgenommen und über das Blut und durch die sogenannte Milchvene in das Euter transportiert. Da Milch reich an Nährstoffen ist, muss dementsprechend viel über das Blut in das Euter gelangen: im Schnitt braucht es 400 L Blut, um ausreichend Nährstoffe für einen Liter Milch dort hin zu bringen – eine ganz schön große Stoffwechselleistung der Kuh.

Euter

Das Euter besteht aus Bindegewebe, das in vier gleiche Teilen geteilt ist. Jedes Viertel besitzt außerdem eine Zitze. In diesem Gerüst aus Bindegewebe befinden sich Millionen Drüsenbläschen, die sogenannten Alveolen. Diese wiederum sind mit einem Netz kleiner Blutgefäße umspannt, durch die die Nährstoffe durch eine dünne Zellwand in die Drüsen gelangen. Dort sammeln sich so alle wichtigen Bestandteile und werden zu Milch umgewandelt. Füllen sich die Drüsen, wächst das Euter. Die Milch Sammelt sich dann oberhalb der Zitzen in einer Art Sammelbecken (Zisterne), von wo es durch die Zitzen abgemolken wird. Ist dieses Sammelbecken voll, entsteht ein unangenehmer Druck im Euter und daher ist das Melken ein wichtiger Vorgang und eine angenehme Entlastung für die Kuh.

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Laura Meyer-Kuhlmann

Laura hat ein Abschluss als B Sc. Agrarwissenschaften von der Uni Göttingen und ist seit über 2 Jahren Teil der jbs Familie. Momentan betreut sie den Bereich Qualitätsmanagement und ist spezialisiert auf die Kälberaufzucht und unser Pflanzenstärkungsmittel rootac.

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