Kälberdecke – Sinn oder Unsinn?

Das Fell

Um die Systematik zu verstehen, muss zuerst einmal die Funktion des Fells geklärt werden. Es soll wärmen – klar – und das tut es, indem sich bei kalten Temperaturen die Haare aufstellen. Zwischen den Haaren befindet sich dann Luft und bildet eine isolierende Schicht. Kurze Erinnerung aus dem Physikunterricht: ruhende Gase, zu denen Luft gehört, sind schlechte Wärmeleiter. Das bedeutet für das Kalb: die Körperwärme wird durch das aufgestellte Fell und den Luftpuffer kaum an die Umgebung abgegeben und es friert nicht. Ist das Fell aber nass und verklebt, können sich die Haare nicht aufstellen, es bildet sich keine isolierende Luftschicht und das Kalb beginnt zu frieren. Gleiches gilt übrigens für alle Tiere mit Fell und sogar Federn.

kalt + nass = krank

Besonders an kalten Tagen kann das zu einem Problemen werden. Direkt nach der Kalbung ist das Fell natürlicherweise nass. In der Natur fängt das Muttertier an, das Kalb abzulecken. Irreführender weise wird dieser Vorgang „trockenlecken“ genannt, denn so richtig trocken wird das Fell dadurch nicht. Vielmehr wird der Kreislauf des Kalbes dadurch in Schwung gebracht und gleichzeitig wird dadurch bei der Kuh das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, welches das Ablösen der Nachgeburt begünstigt. Dennoch ist das Fell des Kalbes oft zumindest noch feucht, wenn es in sein eigenes Iglu gebracht wird. 

Ist das Wetter nun auch noch kalt und vielleicht sogar nass, dann kann das Kalb durchaus anfangen zu frieren – und das wiederum mach krank. In solchen Fällen ist eine Kälberdecke durchaus sinnvoll. Wichtig hierbei ist aber, dass das Kalb vor dem Eindecken komplett abgetrocknet ist. Hierzu kann zum Beispiel eine Wärmelampe hilfreich sein.

In Krankheitsfällen kann so eine Decke dem Kalb außerdem dabei helfen, möglichst schnell wieder gesund zu werden. So muss bei kalten Außentemperaturen nicht noch zusätzliche Energie in den Erhalt der Körperwärme gesteckt werden, sondern steht für die Bekämpfung der Krankheit zur Verfügung.

Die Winterjacke für Kälber. Ob klein oder groß, unsere jbs Kälberdecke passt jedem Kalb.

Winterjacke

Wir holen einfach unsere dicken Jacken aus dem Schrank, damit wir im Winter nicht frieren. Das Kalb hat aber nur ein Fell und auch das kann bei solchen Wetterextremen an seine Grenzen gelangen.  Es gibt einige Studien, bei denen eingedeckte Kälber in der kalten Jahreszeit eine höhere Tageszunahme erreichen konnten, als gleichaltrige ohne Decke bei denselben Bedingungen. Das ist logisch, denn die Kälber ohne Decke müssen mehr Energie in das Warmhalten stecken. Diese fehlt dann aber wiederum für das Wachstum.

Natur vs. Domestizierung

In der Natur gibt es keine Decken. Aber unsere, durch die Zucht veränderten Tiere kann man nicht mehr mit den Wildformen vergleichen. In der Natur werden schwache und kranke Tiere einfach selektiert, indem sie zum Sterben zurückgelassen werden. Auch gibt es natürlich Rassebedingte Unterschiede, je nach Herkunft ist die Anpassung an die Umwelt eine andere.   

Fazit:

Je nach Umständen können Kälberdecken eine Sinnvolle Ergänzung sein. Eine generelle ganzjährige Anwendung ist dagegen nicht zielführend. Hier muss wieder mal jeder Betrieb für sich entscheiden, was für ihn am praktikabelsten ist.
Unter unseren Kunden gibt es außerdem noch weitere Anwednugsbeispiele – aber seht selbst:

Hier findet Ihr unsere jbs Kälberdecke

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Laura Meyer-Kuhlmann

Laura hat ein Abschluss als B Sc. Agrarwissenschaften von der Uni Göttingen und ist seit über 2 Jahren Teil der jbs Familie. Momentan betreut sie den Bereich Qualitätsmanagement und ist spezialisiert auf die Kälberaufzucht und unser Pflanzenstärkungsmittel rootac.

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