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Es gibt viele Verschiedene Arten, Landwirtschaft zu betreiben. Eine bis dato einzigartige Form gibt es in unserem Nachbarland – den Niederlanden. In Rotterdam werden die Kühe Wort wörtlich aufs Meer geschickt. Die „Floating Farm“ ist eine Milchfarm, die Mitten im Hafen auf dem Wasser schwimmt.
Insgesamt leben 34 Milchkühe auf der schwimmenden Farm, die eine Größe von 27×27 m hat. Sogar eine kleine Wiese gibt es auf dem Festland, die die Tiere über eine Brücke erreichen können. Das ist aber noch nicht alles. Insgesamt gibt es 3 verschiedenen Ebenen: in der ersten leben die Kühe und werden per Roboter gemolken. In der zweiten wird die gemolkene Milch direkt pasteurisiert und teilweise zu Trinkmilch, Buttermilch, Käse und verschiedenen Joghurtsorten weiterverarbeitet. In der dritten Ebene unter Wasser befinden sich das Futterlager, ein Regenwassertank und eine Maschine, die den Festmist von der Jauche trennt und trocknet. Das getrocknete Material geht dann wiederum an die Stadt und wird dort als Dünger verwendet. Der benötigte Strom wird ebenfalls vor Ort mittels Sonnenkollektoren produziert.
Damit aber noch nicht genug: Die Stadt liefert einiges an Futter für die Tiere – unter normalen Umständen würde das meiste davon ohne Nutzen entsorgt werden. So kommt frischer Grasschnitt direkt von Fußballvereinen und Golfclubs, Kartoffelreste aus einer Pommes-Fabrik und diverse Lebensmittelreste aus Restaurants – welche im Gegenzug frische Milchprodukte erhalten. Die „Floating Farm“ schafft also eine Kreislaufwirtschaft, die sich in der Stadt selbst etabliert hat. Übrigens: Hierbei handelt es sich um ein privat finanziertes Projekt. Das Ziel der Betreiber ist es, zukunftsfähige Lösungen für die Lebensmittelversorgung zu finden – auch bei klimatischen Veränderungen und zum Beispiel dem Anstieg des Wasserspiegels. Weitere Projekte, wie zum Beispiel ein schwimmendes Gewächshaus sind in Planung.