Die Produkte orgacell sc® 5/10 und orgacell sc® mb von jbs enthalten eine ordentliche Menge der Lebendhefe Actisaf®. Mit der empfohlenen Dosierung von 20 g täglich werden ein Teil inaktive Hefe und 4 x so viel Lebendhefen aufgenommen, wie laut EU-Verordnung als Mindestgehalt vorgeschrieben sind. Und das aus gutem Grund. Bei der höheren Dosierung wird nicht nur die Faser besser verdaut, sondern es findet ein generelles „Tuning“ der mikrobiellen Umsetzung des Futters zu flüchtigen Fettsäuren statt.
Aus Fasern wird Energie
Aus dem intensivierten Faserabbau entsteht eine deutlich höhere Menge Essigsäure. Die Veränderung in der gesamten Mikrobenpopulation führt außerdem dazu, dass mehr flüchtige Fettsäuren wie Buttersäure und Propionsäure produziert werden. Alle diese Stoffwechselprodukte kann das Tier energetisch nutzen. Aus Propionsäure, die überwiegend schon im Pansen absorbiert wird, entsteht in der Leber Glukose, ein universeller Energielieferant. Essig- und Buttersäure können ebenfalls energetisch genutzt werden, entweder direkt in den Zellen oder ebenfalls mit Umweg über die Leber. Des weiteren dienen beide der Synthese von Körper- und Milchfett.
Milchsäure wird zum Energielieferanten Propionsäure
Die einzige in großen Mengen unerwünschte Säure ist die Milchsäure, da sie den pH-Wert senkt. Durch den Einsatz der orgacell sc® Produkte nehmen jedoch erstens die Milchsäure „fressenden“ Bakterien zu und zweitens wird mehr Milchsäure in nützliche Propionsäure umgewandelt. Das geschieht, weil die Lebendhefe den störenden Sauerstoff verstoffwechselt. Es entstehen freie Wasserstoff-Moleküle, die für die Umwandlung von Milch- in Propionsäure gebraucht werden. Am Ende sind alle Bakterien gut drauf, nur die Milchsäure bildenden Spezies haben das Nachsehen. Aber das ist ja gerade der positive Tuning-Effekt für den Pansen und die Kuh.