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Die meisten kennen diese Wucherungen an Maispflanzen:
Solche tumorartigen Strukturen kann man an Maispflanzen finden. Hierbei handelt es sich um den sogenannten Maisbeulenbrand (auf schlau: Ustilago maydis), einen hochspezialisierten Pilz, der nur Mais befallen kann und eben solche Auswüchse bildet. Er befällt die Pflanze und ernährt sich von ihr – ist also ein Parasit. Seinen Namen hat er von seinem Aussehen, das an Verbrennungen erinnert.
Langlebig aber ungefährlich
Die Infektion der Pflanze durch diesen Pilz wird vor allem durch unterschiedliche Stressfaktoren gefördert, wie beispielsweise extreme Witterungslagen. Das Problem: er kann nicht bekämpft werden. Die Sporen können sogar 6-10 Jahre im Boden überdauern. Verbreitet werden sie durch Wind oder Futterreste. Der Pilz selber bildet keine Toxine und ist daher nicht giftig. Allerdings sinkt natürlich der Futterwert, da der Pilz die Nährstoffe für sich einnimmt. Vorsicht geboten ist allerdings trotzdem, denn oft sind neben dem Beulenbrand auch Schimmelpilze vorhanden und die wiederum können Gifte bilden. Daher profitiert das spätere Futter von dem Einsatz eines guten Siliermittels.
Ein Grund zur Freude
Der Maisbeulenbrand kann sogar ein Grund zur Freude sein, wie zum Beispiel in Mexiko. Dort gilt er nämlich als Delikatesse. Mit dem Pilz befallene Kolben werden geerntet, bevor er vollständig ausgereift ist. Dann wird er in verschiedenen Gerichten verwendet oder einfach mit Zwiebeln, Knoblauch und Gewürzen zubereitet. Auch in der Biotechnologie ist er interessant, da er je nach Behandlung unterschiedliche Stoffe bilden kann. Daran wird aber noch geforscht.
Gefahr im Verzug?
Ein großflächiger Befall dieses Pilzes ist definitiv nicht gewollt, denn er senkt die Futterwerte und kann andere schädliche Pilzarten begünstigen. Aber ein Vorkommen ab und zu schadet nicht und sieht auch noch spannend aus. Für ganz mutige finden sich sicher auch passende Rezepte aus Mexiko im Netz, für Pilzesser sieht es jedenfalls lecker aus – dafür übernehmen wir allerdings keine Gewähr 🙂