Die Geschichte des Düngers

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Heute in der Diskussion – zumindest, wenn es um die Landwirtschaft geht – und dennoch ein wichtiger Teil der Nährstoffkreisläufe: der Dünger. Über den Zusammenhang mit den Nährstoffen wissen wir heute Bescheid, aber das war nicht immer so.

Zeitreise

Reisen wir zurück in das Jahr 4.000 v. Chr. Hier haben die alten Ägypter bereits den Nilschlamm und zum Teil tierische und menschliche Fäkalien zur Steigerung ihrer Ernte ausgebracht. Auch aus China gibt es solche alten Überlieferungen. Die erste Erwähnung der Griechen stammt aus dem Jahr 8 v. Chr. und ist in Homers „Odyssee“ zu finden. Die genauen Zusammenhägen waren nicht bekannt, aber dennoch wurde erkannt, dass der Ertrag durch Düngung gesteigert werden konnte.

Die Chemie dahinter

Um 1840 herum gelang es dem Chemiker Justus von Liebig die wachstumsfördernde Wirkung der Nährstoffe Stickstoff, Kalium und Phosphor nachzuweisen. Dadurch begründete er auch die Agrochemie, die sich seitdem mit der Forschung und Entwicklung von Chemischen Produkten rund um die Landwirtschaft befasst. Zu dieser Zeit begann damit der schnell wachsende Handel mit Guano – abgelagertem Vogelkot.

Der Guanohandel war bis Ende des 19. Jahrhunderts ein florierendes Geschäft, da er nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Sprengstoffherstellung verwendet wurde. Das Wissen um die Vorteile von Guano Ware nicht neu: bereits die Inkas verwendeten ihn als Dünger. Jedoch ging das Wissen mit ihrem Untergang vorläufig verloren.

Kunstdünger

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit dem Haber-Bosch-Verfahren dann die Produktion von synthetischem Stickstoff-Dünger möglich: 1913 wurde das erste Werk für diesen Kunstdünger in Betrieb genommen.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden immer mehr industriell hergestellte Dünger in unterschiedlichen Zusammensetzungen auf den Markt gebracht. Begünstigt wurde das Ganze von niedrigen Erdölpreisen, das als Rohstoff und als Antrieb der Maschinen diente.
Zur gleichen Zeit entwickelten sich auch unterschiedliche landwirtschaftlichen Zweige im ökologischen Landbau, wie zum Beispiel der biologisch-dynamische Ansatz, nach dem „Demeter“ heute noch wirtschaftet.

Und in der Zukunft?

Jeder Landwirt weiß um die Auflagen und die zeitraubende Dokumentation der Düngung und die (regelmäßige Neu-) Ausweisung „roter Gebiete“ macht die Sache nicht einfacher. Problematisch ist auch die Darstellung in den Medien, die Menschen ohne Berührung zur Landwirtschaft verunsichert. Über den Sinn oder Unsinn einiger Auflagen lässt sich sicher streiten. Fakt ist aber: Auch Pflanzen brauchen Nährstoffe zum Wachsen. Durch die immer weiter fortschreitende Technik wird die Arbeit immer präziser und Dünger – egal in welcher Form – ist ein wertvolles Gut und die Ausbringung Kosten Zeit und Geld. Und zumindest letzteres rentiert sich nur, wenn die Nährstoffe den Pflanzen zugutekommen und nicht um Grundwasser landen – was demnach weder Sinn macht noch irgendjemand möchte.

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Laura Meyer-Kuhlmann

Laura hat ein Abschluss als B Sc. Agrarwissenschaften von der Uni Göttingen und ist seit über 2 Jahren Teil der jbs Familie. Momentan betreut sie den Bereich Qualitätsmanagement und ist spezialisiert auf die Kälberaufzucht und unser Pflanzenstärkungsmittel rootac.

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