Mykotoxine – von mehreren Seiten angreifen

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Tonminerale als Mykotoxinbinder funktionieren gut, wenn sie die richtige Qualität haben. Aber sie sind nur ein Teil der Lösung. Die natürliche Entgiftungsfunktion des Pansens sollte immer mit unterstützt werden. Manche Toxine können besser aus dem Tier geschleust werden, wenn sie vorher von den Mikroorganismen „bearbeitet“ wurden. Ein Beispiel dafür ist DON, das alleine durch mineralische Binder nicht ausreichend reduziert wird. Hefezellwände binden einige Toxine wie z. B. ZEN und aktivieren die Immunabwehr.

Die vielfältigen Mikroben im Pansen ernähren sich von Eiweiß und anderen stickstoffhaltigen Verbindungen. Das Eiweiß von Hefen ist qualitativ dem Pflanzenprotein überlegen. Es ist hoch verdaulich und besteht aus vielen unterschiedlichen Aminosäuren.

Für die Mikroben im Darm bereiten Hefen sozusagen ein reichhaltiges Buffet. Das steht allerdings allen Mikroben zur Verfügung, den nützlichen genauso wie den unerwünschten.

Anders sieht es bei der Lebendhefe aus. Die bringt zwar auch „leckere“ Stoffwechselprodukte mit solange sie lebt, aber die Mikrobengemeinschaft profitiert unterschiedlich davon. Besonders gut entwickeln sich die Faser abbauenden Bakterien, weil die Hefe den Sauerstoff fermentiert, den diese Bakterien nicht mögen. Auch die Milchsäure verzehrenden Mikroben werden mehr – und das passt exzellent. Weniger Milchsäure bedeutet nämlich, dass der pH-Wert nicht so tief nach unten geht. Und das wiederum unterstützt die Aktivität der größeren Protozoen, die eng in die Entgiftung von Toxinen eingebunden sind.

Und so wird über das Dreiergespann Toxinbinder Bentonit, inaktive Hefe und lebende Hefe in dem Produkt orgacell sc® mb auf drei verschiedene Arten etwas für die Entgiftung der Kuh getan. On Top enthält die Rezeptur Phenole, die über den Abbau von freien Radikalen die Tiergesundheit fördern. Mit nur 20 g je Tier und Tag ist eine durchgehende Prophylaxe-Maßnahme erreicht. Bei tatsächlichen Problemen mit Toxinen im Futter kann auf 30 bis 40 g erhöht werden.

Die fantastischen Vier: Bentonit, Lebendhefe, inaktive Hefe plus Phenole.


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Anne Cordes

Anne hat ein abgeschlossenen Studium zur Agr.-Ing. (FH) von der FH Kiel und 14 Jahre Praxiserfahrung auf einem Milchviehbetrieb. Sie ist seit über 18 Jahren Teil der jbs Familie. Momentan betreut sie den Bereich Qualitätsmanagement und ist spezialisiert auf Milchvieh und Silagemangement.

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