Die Lagerungsbedingungen bestimmen, welche Mikroorganismen sich entwickeln und wie die Fermentation ablaufen wird. Die Abwesenheit von Sauerstoff und das Vorhandensein von verfügbarem Zucker ist eine gute Grundlage für die gewünschten, fermentierenden Mikroorganismen. So können sie den pH-Wert schnell senken, die in der Silage vorhandenen schädlichen Mikroorganismen deaktivieren und die Nährstoffe erhalten.

Anaerobes Umfeld

Damit dies mit geringen Verlusten geschehen kann, muss ein möglichst anaerobes Umfeld sichergestellt werden. Das kann gefördert werden durch:

  • Anwendung von SiloSolve® FC Siliermittel, das Sauerstoff zehrt und die Fermentation sichert
  • nach der letzten Verdichtungsrunde den Silo sofort abdecken
  • Verwendung von Folien mit einer hohen Gasdichtigkeit und mechanischer Beständigkeit wie unsere OXY MAX
  • Schutz gegen mechanische Beschädigung der Folie mit Schutzgitter – oder Vlies + Schutzgitter bei hohem Vorkommen von Vögeln und anderen Tieren
  • zur Abdichtung und Sicherung der Folie nur Silosäcke und Querbarrieren (alle 4 – 6 m) verwenden, keine Reifen

Und jetzt kommt die Aufgabe für die Dauer der Lagerung:

  • ständige Kontrolle der Abdeckung bis zum Ende der Silofütterung, damit Schäden schnell behoben werden können und die Qualität der Silage erhalten bleibt (auf einem Silo ohne Reifen geht das viel besser!)

Aus der Praxis können wir zeigen, wie groß die Wirkung einer Abdeckung mit durchgehenden Querbarrieren aus Silosäcken auf die Qualität der Oberfläche der Silage ist (siehe Foto). Das Auflegen von Querbarrieren teilt die Oberfläche des Silos in lauter „kleine Silos“ auf. Das bedeutet, dass selbst bei punktuellen Beschädigungen der Abdeckung nach der nächsten Querbarriere wieder beste, futtertaugliche Silage zu finden ist. Außerdem wird der kontinuierliche Eintritt von Sauerstoff von der Anschnittfläche her zwischen der Silofolie und dem Siliergut verhindert.

Querbarrieren lassen sich jederzeit auch nach der Ernte auf dem Silo ergänzen. Je mehr Mühe man sich bei Ernte und Abdeckung gibt, desto weniger Wachstum unerwünschter Hefen, Pilze und Bakterien findet statt. Davon profitiert nicht nur die Herde im Stall, sondern auch derjenige, der die Silage entnimmt und weniger Arbeit hat. Und mal ehrlich: Niemand baut Mais an, um die Silage später zu entsorgen. Je weniger Verderb, desto besser!

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Anne Cordes

Anne hat ein abgeschlossenen Studium zur Agr.-Ing. (FH) von der FH Kiel und 14 Jahre Praxiserfahrung auf einem Milchviehbetrieb. Sie ist seit über 18 Jahren Teil der jbs Familie. Momentan betreut sie den Bereich Qualitätsmanagement und ist spezialisiert auf Milchvieh und Silagemangement.

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