Nichts für die Ewigkeit
Nach einer erfolgreichen Maisernte geht es für Milchviehhalter an die Rationsberechnung mit dem neuen Futter. Vorher muss jedoch eine genaue Analyse her, die Aussagen über Inhaltsstoffe, Verdaulichkeit und Qualität der Maissilage zulässt. Viele Milchviehhalter entnehmen nur eine Silageprobe in den ersten Wochen nach der Ernte. Die Rationsberechnung erfolgt dann 12 Monate lang aufgrund dieser Analyse der frischen Silage. Aber ist das so richtig?
Stärke verändert ihre Verdaulichkeit
Dank zahlreicher Versuche weiß man, dass sich die Verdaulichkeit in der Maissilage von Stärke im Laufe eines Silierprozesses verändert. Über die Lagerdauer löst sich beispielsweise die Proteinmatrix, die die Stärkekörner im Mais einschließt, teilweise auf. Das Aufquellen der Stärke während des Silierprozesses wirkt sich ebenfalls positiv auf die Stärkeabbaubarkeit aus. Insgesamt ist die Maisstärke dann angreifbarer für Mikroorganismen im Pansen und der Stärkeabbau kann schneller beginnen. Auch das Cracken, also das Zerkleinern der Maiskörner beim Häckseln spielt eine große Rolle. Dabei wird die Schale der Maiskörner aufgebrochen, wodurch die Stärke überhaupt erst verfügbar gemacht wird. Die Schale von Maiskörnern ist unverdaulich, weshalb nicht-gecrackte Körner vollständig von der Kuh wieder ausgeschieden werden.
Die Abbaubarkeit von Stärke ist also im Frühjahr höher als vor dem Jahreswechsel. Und sie nimmt mit der Lagerdauer weiter zu. Doch wie lange muss gewartet werden, bis sich die ruminale Stärkeabbaubarkeit maßgeblich verändert hat? Das Ergebnis einiger Versuche zeigt, dass die Stärkeverdaulichkeit am intensivsten in den ersten zwei Monaten der Vergärung steigt. Danach finden zwar noch weitere Veränderungen statt, diese sind jedoch von deutlich geringerer Intensität.
Schäumende Gülle – dafür ist kein Platz
Das Verfüttern frischer Silage kann unterschiedliche Folgen haben. Beispielsweise können Leistungsverluste aufgrund der geringeren Verdaulichkeit auftreten. Außerdem werden mehr Nährstoffe ungenutzt ausgeschieden. Sie landen in der Gülle, in der sie eine ideale Wachstumsgrundlage für Bakterien bieten. Die Folge: schäumende Gülle. Der Schaum nimmt zusätzliche Gülle-Lagerfläche ein, welche im Winter ohnehin knapp ist.
Fazit: Eine regelmäßige Bewertung der Maissilage ist notwendig, um die Gesamtration über das Jahr hinweg stetig zu optimieren.
Übrigens: Siliermittel, wie SiloSolve® FC, verbessern die Verdaulichkeit der Maissilage und Lebendhefen, wie die in orgacell® 5/10, erhöhen die Verdaulichkeit und die Futtereffizienz von Silagen im Pansen. Da geht noch was!